Das Ergebnis der Reinigungs- und Hygienequalität steht und fällt mit der Struktur- und Prozessqualität!
Das bedeutet für die Praxis, dass das Ergebnis bzw. die Qualität der Leistungserbringung nie
isoliert zu betrachten ist, sondern immer im Zusammenhang mit der Struktur- und Prozessqualität.
Die wiederum werden stark von internen Rahmenbedingungen und Prozessabläufen beeinflusst.
Wofür steht überhaupt Ergebnisqualität?
Die Ergebnisqualität setzt sich aus optischen, olfaktorischen und hygienischen Qualitätsmerkmalen sowie der Servicequalität zusammen.
Sie ist die Qualität, die von Patienten, Besuchern und den Angestellten des Krankenhauses direkt wahrgenommen wird.
Die Durchführungskontrolle überprüft die Ergebnisqualität der Reinigung und Desinfektion und untersucht, ob die Qualitätsstandards den Anforderungen entsprechen.
Zeigen sich häufig Unstimmigkeiten oder Abweichungen im Ergebnis, können mögliche Störfaktoren innerhalb der Unternehmensstruktur oder in einzelnen Arbeitsprozessen mit verantwortlich sein.
Was ist Strukturqualität?
Im Fokus der Strukturqualität stehen die Rahmenbedingungen, mit denen Arbeitsprozesse geplant und gelenkt werden.
Folgende entscheidende Faktoren sind zu berücksichtigen:
gesetzliche Rahmenbedingungen |
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Personalbedarf / Personalschlüssel |
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Reinigungs- und Hygienemanagement |
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betriebsspezifische Managementsysteme |
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Leitbild |
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Faktoren wie Betriebsmitteleinsatz und Zeitvorgaben wirken sich besonders
auf die Reinigungs- und Hygienequalität aus.
Ohne Zeit und ohne Geld keine Qualität!
Was bedeutet Prozessqualität?
Die Prozessqualität setzt sich mit der Art und Weise der Leistungserbringung auseinander. Im Fokus stehen hier die Planung, Koordination und die Durchführung der Reinigungs- und Hygienemaßnahmen sowie die gesamte Dokumentation.
Sie bezieht sich auf Flächenleistung pro Stunde, Qualifikation des Personals, Einarbeitungspläne, Einsatz von Maschinen, Digitalisierung usw.
Um die Prozessqualität zu definieren, können folgende Tools als Hilfsmittel herangezogen werden:
Checklisten für Reinigungsaufgaben
Arbeitspläne
Prozess- und Methodenbeschreibungen
Kunden- und Mitarbeitergespräche
Schulungs- und Einarbeitungskonzepte
Standardisierte Formulare zur Dokumentation
Das will Qualitätssicherung!
Eine strukturierte Qualitätssicherung ist eine Vorgehensweise, um die Vorgaben der Reinigungsorganisation mit dem Ziel der Werterhaltung umzusetzen und Hygienefehler auszuschließen bzw. auf ein akzeptables Minimum zu reduzieren.
Qualitätssichernde Maßnahmen unterstützen die Prozesse zur kontinuierlichen Verbesserung der Reinigungsqualität sowie der Qualität der Hygiene bzw. der Flächendesinfektion.
Dabei bezieht sich diese nicht nur auf die Qualität der Reinigungsergebnisse (Ergebnisqualität), sondern umfasst auch die Strukturqualität und die Prozessqualität.
Die Qualitätssicherung kann unterschiedlich organisiert werden. Die Durchführung kann in Eigenregie oder durch Dritte erfolgen. Hierzu können selbst erstellte Formblätter oder elektronische Qualitätssicherungssysteme verwendet werden.
Weitere Ziele von Qualitätssicherungsmaßnahmen sind:
vereinbarte und erwartete Leistungen termingerecht sicherzustellen
Schwachstellen und Risikofaktoren zu identifizieren und zu bewältigen
Reklamationen zu reduzieren bzw. zu vermeiden
Patientenzufriedenheit zu verbessern sowie das Vertrauen zu fördern
potenziellen „Qualitätskillern“ mit systematischer Planung entgegenzuwirken
Leistungsbereitschaft, Motivation und Arbeitszufriedenheit des Reinigungspersonals zu fördern
Qualitätssicherung ist mehr als nur eine Durchführungs- und Ergebniskontrolle. Sie identifiziert auch Schwachstellen der Struktur- und Prozessqualität, die es erschweren, die geforderte Ergebnisqualität zu erzielen.
Darüber hinaus muss ebenso die Qualität der zugekauften Produkte auf das Ergebnis abgestimmt sein. Das bedeutet: Qualitätssicherung beginnt bereits beim Wareneinkauf!